Nepal: Erdbebenhilfe
Erdbebenhilfe in Fikuri und Kerung - Dorfpatenschaften
Am 25. April 2015 hat ein Erdbeben der Stärke 7.8 auf der Richterskala in weiten Teilen Nepals unvorstellbare Schäden angerichtet und fast 10.000 Menschen das Leben gekostet
Besonders dramatisch war die Lage in Dörfern, die abseits der Haupt-Verbindungswege und Touristen-Routen liegen und in die große Hilfsorganisationen nicht gelangen. Hier erschien uns Hilfe geboten und machbar.
In zwei Dörfern kennen wir Bewohner aufgrund persönlicher Kontakte. Als Konzept boten sich so genannte Dorfpatenschaften
an:
Fikuri / District Nuwakot
=> südlich des schwer betroffenen Trekking-Gebietes Langtang.
Anreise von Kathmandu: ca. 5 h mit dem Bus und ca. 1 h zu Fuß.
Anreise von Kathmandu: ca. 5 h mit dem Bus und ca. 1 h zu Fuß.
Kerung / District Solu Khumbu
=> südwestlich der Trekking-Region um den Mt. Everest.
Anreise von Kathmandu: ca. 9 h mit dem Bus und ca. 1 h zu Fuß.
Anreise von Kathmandu: ca. 9 h mit dem Bus und ca. 1 h zu Fuß.
Rebuild Fikuri
1. Aufbau von temporären Unterkünften
Das Dorf umfasst ca. 50 Häuser, die beim Erdbeben sämtlich zerstört wurden. Zum Glück verfügte Fikuri jederzeit über ausreichend Trinkwasser, eine Nahrungs-mittelknappheit war ebenfalls zu keiner Zeit absehbar.
Das Dorf umfasst ca. 50 Häuser, die beim Erdbeben sämtlich zerstört wurden. Zum Glück verfügte Fikuri jederzeit über ausreichend Trinkwasser, eine Nahrungs-mittelknappheit war ebenfalls zu keiner Zeit absehbar.
Für 10 besonders betroffene Familien des Dorfes wurde der Aufbau von temporären Unterkünften unterstützt.
Dabei kam ein intelligentes System zum Einsatz, das es möglich macht, temporäre Unterkünfte mit wenigen, in lokalen Schmiedebetrieben herstellbaren Stahl-Verbindern (einfache Konstruktionshilfen wie Schlauchschellen, Stahlwinkel) und lokal verfügbaren Baumaterialien (z.B. Balken, Bretter, Ziegelsteine, Wellbleche usw. aus zerstörten Häusern, Bambusmatten) zu schaffen.
Alle Baustoffe wurden so eingesetzt, dass ein hohes Maß an Wiederverwendbarkeit beim Bau der dauerhaften Häuser gewährleistet ist.
2. Aufbau einer Behelfsschule
Die einzügige Schule von Fikuri hat 100 Schüler in 8 Klassen. Es ist eine so genannte „Lower Secondary School“.
Die einzügige Schule von Fikuri hat 100 Schüler in 8 Klassen. Es ist eine so genannte „Lower Secondary School“.
Von Regierungstruppen wurde ein temporärer Unterstand geschaffen, in dem 5 Klassen Platz haben.
Dieser Unterstand ohne Außen- und Trennwände musste dringend verbessert werden.
3. Teilaufbau der Grundschule
Weitere 3 Klassenräume mussten geschaffen werden, hierfür bot sich die Grundfläche des eingestürzten Schulgebäudes an.
4. Bereitstellung von Schulmaterialien
Als „fühlbares Zeichen“ der Hilfe wurden die Kinder mit Klassenstufen-entsprechenden Übungsheften und Schulbüchern sowie Stiften, Spitzern, Radiergummis etc. ausgestattet.
Erkenntnisse
Nach knapp 4 Wochen waren in Fikuri die dringlichsten Arbeiten erledigt:
Nach knapp 4 Wochen waren in Fikuri die dringlichsten Arbeiten erledigt:
- Mit Beginn des Monsuns hatten alle Familien wieder ein Dach über dem Kopf
- Alle Klassen der Schule können wieder unterrichtet werden.
- Die Dorfbewohner haben technische Kenntnisse erworben sowie die Notwendigkeit einer sauberen Planung erkannt, um schnell zu Ergebnissen zu kommen.
- Die Handhabung auch einfacher technischer Geräte muss in einer Art Workshop trainiert werden.
- Die Menschen müssen zur Zusammenarbeit animiert werden, nur so können sie von einander lernen und die Wiederholung von Fehlern vermeiden.
- Anekdote: Ein Mittagessen, das wir denjenigen in Aussicht gestellt haben, die beim Wiederaufbau der Schule mithelfen, hat zu großer Resonanz geführt, die Schule war in Rekordzeit wieder aufgebaut.
Save Kerung
1. Existenzsicherung, Aufbau von temporären Unterkünften
Ca. 50 % der Häuser von Kerung haben bei dem Erdbeben Schäden davon getragen, nur wenige wurden total zerstört.
Auch in Kerung wurden für die bedürftigsten Familien und Menschen, die sich selbst nicht helfen können, Behelfsunterkünfte geschaffen.
Dabei wurden die Prinzipien und Erkenntnisse von der Aufbauarbeit in Fikuri umgesetzt.
Aufbau von temporärenUnterkünften - in 10 Schritten
2. Erste Hilfe für die Schule in Kerung
Die Sri Mahendra Jyoti Primary School ist in einem desolaten Zustand. Die Erdbebenschäden wurden zwar schnell ausgebessert, aber es gibt nur Fensteröffnungen ohne Glas,
Um ein erstes Zeichen der Hoffnung zu setzen, haben wir den Schülerinnen und Schülern grundlegende und ergänzende Schulmaterialien zur Verfügung gestellt.
